Vellmar und St. Martin sind seit 30 Jahren Städtepartner HNA Bericht
Mit einem Auftritt der ungarischen Blaskapelle in Vellmar hat alles begonnen. Damals, auf dem Heimatfest 1990, hatten Vellmarer und Ungarn aus der kleinen Gemeinde St. Martin die Idee einer Städtepartnerschaft. Bis heute gibt es sie. Die Vellmarer haben ihre Freunde vor Kurzem erst wieder besucht.
„16 Stunden Fahrt, das ist schon eine Herausforderung“, sagt Bürgermeister Manfred Ludewig. Für ihn war es die fünfte Fahrt in die Partnergemeinde südlich von Budapest. Wie viele es insgesamt schon gegeben hat? „Unzählige.“
Mitten in der Nacht war die 29-köpfige Delegation aufgebrochen, mit dabei waren neben Magistratsmitgliedern, Stadtverordneten und Verwaltungsmitarbeitern auch Mitglieder des Musikvereins.
Schon seit Jahrzehnten gibt es private Freundschaften zwischen der 19 000 Einwohner starken Stadt Vellmar und dem 1600-Seelen-Ort mit dem ungarischen Namen Szigetszentmárton. Manche Feuerwehrmitglieder verbringen ihre Urlaube dort auf dem Campingplatz, auch zwischen dem Musikverein Vellmar und der Blaskapelle gab es immer einen engen Austausch. Bei regelmäßigen Besuchen festigen die beiden Orte ihre Freundschaft.Palatschinken braten, Gulasch essen und die traditionellen Reiterspiele der Region Puszta anschauen – das stand unter anderem auf dem Programm der vier Tage in Ungarn. Der Gulasch ist dort übrigens immer scharf, und meist „kann man ihn noch schärfer machen“, erzählt Bürgermeister Ludewig lächelnd.
Die Verständigung zwischen den Vellmarern und Ungarn läuft zum Großteil auf Deutsch, denn der Ort in Ungarn hat auch eine deutsche Tradition. Ein Teil der Bewohner sind deutscher Abstammung, Kinder lernen noch heute Deutsch in der Schule. Auch die Lieder, die die Kita-Gruppen bei der gemeinsamen Jubiläumsfeier gesungen haben, waren deutsch oder zweisprachig. „Es wird dort immer noch viel Wert auf die Sprache gelegt“, berichtet Ludewig.
Für die Musikanten spielt die weniger eine Rolle. „Noten sind überall gleich“, sagt Vereinsvorsitzender Wolfgang Schetelich, der mit einem Bläserquartett mitgereist war und hofft, dass sich auch der musikalische Austausch wieder intensiviert.
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